Eismaschinen sind schwierige Maschinen. Gar nicht so sehr vom Aufbau als in der Handhabung.
Dabei ist es doch meist ganz einfach: Nur die Eismasse in die Maschine füllen und Knopf drücken. Fertig. Trotzdem haben anscheinend viele Leute Probleme mit ihrer Eismaschine, was ich auf zwei Gründe zurückführe.
Erstens auf falsche Rezepte und zweitens auf falsche Erwartungen. Es liegt auf der Hand, dass das Eis nicht die richtige Konsistenz bekommen kann, wenn das Eisrezept ungenügend bilanziert ist, zum Beispiel weil zuviel oder zuwenig Trockenmasse oder Zucker enthalten ist.
Bei den Erwartungen ist es nicht ganz so eindeutig. Viele Leute scheinen zu erwarten, dass die Maschine nach getaner Arbeit das präsentiert, was in einer Eisdiele in der Vitrine liegt. Die wenigsten wissen, dass auch das Eis in der Eisdiele meist nach der Entnahme aus der Eismaschine als Zwischenschritt in den Gefrierschrank oder Schockfroster kommt, bevor es in der Serviervitrine zum Verkauf angeboten wird.
Einem dritten Aspekt soll sich der heutige Artikel widmen: Wie viel Eismasse passt in eine Eismaschine? Dieser Punkt ist nicht zu unterschätzen, denn auch wenn das Rezept korrekt ist und die Erwartungen stimmen, kann die Menge der Eismasse trotzdem den Ausschlag geben, ob die Eismaschine ihre Arbeit erledigen kann oder nicht.
Wird die Mindestfüllmenge der Eismaschine unterschritten, kann es passieren, dass die Eismasse am Boden der Maschine zu schnell gefriert und dadurch der Rührstab nach oben gedrückt wird. Auf diese Weise habe ich übrigens meine zweite Eismaschine geschrottet, weil der Rühstab so den oben liegenden Motor beschädigt hatte.
Auch die Maximalfüllmenge ist wichtig: Wird mehr Eismasse hineingegeben, kann es passieren, dass der Motor es nicht schafft, die Eismasse lange genug umzurühren, wenn sie fester wird, was im besten Fall dazu führt, dass der Motor stehen bleibt und die Masse zu einem harten Block gefriert, wenn die Maschine eine Sicherungsautomatik hat. Im schlechtesten Falle überhitzt der Motor und geht kaputt. Oder der heiße Motor überträgt die Wärme durch den Rühstab zum Eis und es gefriert auch nicht so wie es sollte.
Ein weiteres Problem bei einer zu vollen Eismaschine ist schlicht, dass kein Platz mehr vorhanden ist, um Luft unter das Eis zu rühren, (im Fachjargon „Aufschlag“ genannt), was zu einer kompakteren Eismassse führt, die im Tiefkühler auch deutlich härter wird.
Die meisten Eismaschinen werben leider nur mit ihrem Fassungsvermögen, was etwas anderes ist als die Füllmenge.
Als Faustregel empfehle ich: Die Mindestfüllmenge sollte mindestens 50% vom Fassungsvermögen betragen, die Maximalfüllmenge maximal 80% vom Fassungsvernögen. Ideal als Füllmenge wären ca. 75% vom Fassungsvermögen.
Das heißt, bei einer Maschine mit 1,2l Fassungsvermögen sollten mindestens 600ml und maximal 960ml Eismasse benutzt werden, idealerweise 900ml. Bei der Unold Profi Plus mit 2,5l Fassungsvermögen beträgt die Füllmenge demnach ca. 1,2–2l. Die meisten Eismaschinen haben ca. 1,5l Fassungsvermögen, was zu einer Füllmenge von 750‑1200 ml führt, weshalb wir unsere Eisrezepte meist für ca. 1l Eismasse bilanzieren.
Hier ein Überblick über das Fassungsvermögen verschiedener Eismaschinen:










Der Beitrag Faustregel zur minimalen und maximalen Füllmenge einer Eismaschine erschien zuerst auf Selbst Eis machen - Der Eis-Blog.